Shiitake Erntekreislauf

Nun geht es endlich wieder los! Der Shiitake ist einer unserer beliebtesten Pilze. Er ist vielseitig in der Küche verwendbar und ist außerdem ein tollen Heilpilz!
Kultiviert man den Shiitake auf Holzstämmen bezeichnen wir ihn als Luftkultur (keine Erdkontakt nötig).

Er gedeiht im Juni, Juli, August und September am Üppigsten!

Die Holzstämme müssen „aufgeweckt“ werden.

Sie werden 2-3 Mal pro Jahr mit folgendem Erntekreislauf zum Fruchten angeregt.

Schritt 1: Tauchen

Zeiten zum Tauchen
- Ende Mai-Mitte Juli
- Ende August- Ende September

Du benötigst einen Behälter in den du die Stämme vollständig eintauchen kannst. Dafür eigenen sich z.B. eine alte Badewanne oder eine Regentonne. Aber auch ein Biotop, ein Bach oder ein Schwimmteich sind für das Tauchen geeignet.

Beschwere die Stämme mit Brettern und Steinen, damit sie nicht aufschwimmen. Der Stamm wird für 24 Stunden in kaltes Wasser eingelegt. So saugt er sich gut voll.

Shiitake-Pilze stammen ursprünglich aus Regionen mit besonders hoher Luftfeuchtigkeit, daher benötigen sie während der Fruchtkörperbildung besonders viel Wasser.

Schritt 2: Stoßen

Nach dem Tauchen werden die Stämme senkrecht 3-4 Mal kräftig auf den Boden aufgestoßen, das begünstigt die Fruchtkörperbildung. Durch die Erschütterung reißen manche Myzelfäden auseinander. Dadurch wird ein Wachstumsimpuls induziert und es entstehen mehr Pilzansätze. Kleine Luftbläschen entweichen während des Tauchens an der Wasseroberfläche. Langsam saugt sich der Stamm mit Wasser an.

Schritt 3: Gießen

Bis zur Ernte werden die Stämme nun 2-3 Mal täglich gegossen, damit sie nicht austrocknen. Das ist besonders dann wichtig, wenn die kleinen Fruchtkörper aus der Rinde hervorbrechen. Trocknen sie in diesem Stadium ein, können die Pilze nicht weiter wachsen. Bei Hitze und Trockenheit solltest du die Stämme eher am frühen Morgen und in der Abenddämmerung gießen. Sonst könnte sich die Rinde vorzeitig ablösen. Falls eine Sprühnebelanlage installiert werden kann, erspart es nicht nur Arbeit sondern ist auch optimal für das Pilzwachstum.

Schritt 4: Ernten

Zirka 2 Wochen nach dem Tauchvorgang tritt die Ernte ein. Im ersten Jahr nach der Beimpfung erscheinen die Pilze in der Nähe der Impfstelle, später am ganzen Stamm verteilt. Zu Beginn erntet man kleinere Mengen, ab dem 2. Jahr ist das Myzel im Stamm gut entwickelt und du kannst mit mehr Pilzen rechnen.

Die Pilze werden geerntet, solange die Hutkante noch leicht nach unten geneigt ist. (Grafik: Hutkante) Schneide die Pilze möglichst zur Gänze vom Stamm ab. Die Pilz-Stämme fruchten abhängig vom Durchmesser ca. 3-5 Jahre.

Ernteausfall?
Kein Grund zur Sorge, manchmal muss sich das Pilzmyzel noch weiter im Stamm ausbreiten oder die Umgebungsbedingungen waren nicht ideal. Probiere es nach 1-2 Monaten noch einmal. In der Wartezeit wird der Stamm wieder schattig platziert und nicht bewässert.



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